Kirche Stallikon

Neben den Grundrechten besass das Schwarzwaldkloster St. Blasien seit dem 12. Jahr-hundert auch die Kollatur der Kirche Stallikon, d.h. das Recht in Stallikon Abgaben einzuziehen und den Pfarrer einzusetzen, aber auch die Pflicht, die Kirche und das Pfarramt zu unterhalten. Demnach war St. Blasien Bauherr der Kirche, aber auch des ersten Pfarrhauses von 1572 (Bauherr: Abt Kaspar) und auch noch des heutigen Pfarrhauses von 1722/23 (Bauherr: regierender Prälat Blasius III.)

Die Kollaturrechte (Bestellung und Besoldung des Pfarrers) konnten erst 1812 von Zürich erworben werden, und zwar vom Rechtsnachfolger des Klosters, dem Grossherzogtum Baden. An die St. Blasien-Zeit erinnert die 1996 rekonstruierte Ehrentafel mit Porträtsiegel und Wappen am heutigen Pfarrhaus.

Chronik des Kirchenbaus

Nach Einschätzung der Kantonalen Denkmalpflege stammt der Kirchturm vermutlich aus frühgotischer Zeit. Er ist demnach älter als das Kirchenschiff und der Chor, die ihre heutige Ausgestaltung Ende 15. Jahrhundert / Anfang 16. Jahrhundert erhalten haben.

1439
Einweihung der Kirche St. Stephan durch den konstanzischen Generalvikar Johannes, Bischof von Cäsarea.

1448
Einweihung der wieder hergestellten Kirche. Sie war während des alten Zürichkriegs (1436 - 1444) vom Innerschweizer Rudolf Spillmann angezündet worden und brannte aus.

1482
Erneute Einweihung mit neuem Chor und Kirchhof am 6. November. Auf dieses Datum hat sich das Stalliker Chilbidatum bis zuletzt bezogen: Sonntag vor Martini.

1512
Die Kirche in den heutigen Dimensionen ist als Bau vollendet.

1515
Innenausbau durch Meister Hans Winkler. Die Kirche wird mit einer geschnitzten gewölbten Holzdecke ausgerüstet, die bis 1846 blau gestrichen und mit Sonne, Mond und Sternen sowie allegorischen Bildern und Sprüchen verziert war. Auch Glasgemälde waren vorhanden.

1842
übernimmt die Kirchgemeinde den Unterhalt des Chores.

1846
Aussen- und Innenrenovation mit Ausbruch des Chorbogens. Gipsplafond in Schiff und Chor anstelle der Holzdecke.

1856
Bau der «Gefangenschaft». Ein Zuchthäuslein mit zwei Zellen, das die Kirchgemeinde gerade unterhalb der Kirche zur Besserung der Mitbürger erstellen liess.

1895
Innenrenovation.

1936
Aussenrenovation.

1946
grosse Renovation. Der Kirchenraum erhält das heutige Aussehen mit wieder errichtetem Chorbogen und neuer Holzdecke.

2001
Erstellung eines Aussenliftes für einen rollstuhlgängigen Kirchenzutritt.

2002
Sanfte Innenrenovation.

2009
umfassende Aussenrenovation & Erneuerung des Aufgangs

2012  
am 3. und 4. November Feierlichkeiten zu 500 Jahre Kirche Stallikon 1512 - 2012

2016
Einweihung der neuen Orgel Orgelprojekt Stallikon Link zum Orgelprojekt

 

500 Jahre Kirche Stallikon 1512 - 2012

ChilewyAm 3. und 4. November 2012 fanden in Stallikon die Feierlichkeiten zum 500 jährigen Bestehen der Kirche statt. Ein reichhaltiges Programm für die ganze Familie und diverse kulinarische Angebote luden zum Verweilen ein. Höhepunkte waren neben dem Festgottesdienst die beiden Konzerte: Am Samstag trat der eigens für dieses Jubiläum gegründete Gospel-Chor „Changing Times“ auf und am Sonntag spielte Magdalena Oliferko ein Orgelkonzert. Zudem konnte man einen eigenen Jubiläums-Chilewy geniessen und auch kaufen.