Für das Orgelprojekt existiert eine eigene Website unter
www.orgel-stallikon.ch

An der Kirchgemeindeversammlung vom 7. Dezember haben die Stimmberechtigten der reformierten Kirche Stallikon-Wettswil den Kredit von Fr. 450‘000 für eine neue Orgel (inkl. Bauliche Massnahmen) ohne Gegenstimme bewilligt.

Im Vorfeld der Versammlung hat die Kirchenpflege verschiedentlich über das Projekt informiert. Und an den beiden öffentlichen Informationsveranstaltungen im September und November wurde schnell deutlich, dass der eingereichte Vorschlag von Michael Klahre aus Basel auf grosse Zustimmung stossen wird. Das Projekt zeichnet sich durch seine klangliche Qualität, die künstlerische Gestaltung und den im gesteckten Rahmen liegenden Preis aus. Der Entwurf wird wegen seiner gestalterischen Qualitäten auch von der kantonalen Denkmalpflege unterstützt.

Durch den symmetrischen Aufbau fügt er sich bestens in die Architektur des Kirchenraums ein. Zudem kann wieder Licht durch alle Fenster einfallen. Die baulichen Veränderungen des Kirchenraumes beschränken sich auf Anpassungsarbeiten an der Emporenbrüstung von 1946, welche ohnehin nicht zur historischen Substanz der Kirche gehört. Die Sitzplätze auf der Empore bleiben vollumfänglich erhalten, und alle bieten freie Sicht auf Chorraum und Kirchenschiff.

Musikalisch überzeugt die Orgel mit ihren 12 Registern und zwei Manualen, die aufgrund ihrer Zweiteilung dem Zuhörer eine Art Stereoeffekt bietet.

Nun geht es an die Feinplanung. Gewisse Details müssen noch abschliessend geklärt werden, wie zum Beispiel die Gestaltung der neuen Brüstung. Die baulichen Arbeiten in der Kirche Stallikon werden gemäss Zeitplan erst im Jahr 2016 beginnen. Das Ziel ist, dass die Orgel bis Ende 2016 fertiggestellt ist. 

MichaelKlahreDer Orgelbauer Michael Klahre aus Basel - Ein paar Fakten:

  • 1985 Ausbildung in Norddeutschland. Abschluss mit Auszeichnung.
  • Weiterbildung in Stimmung und Intonation.
  • Mitarbeit in verschiedenen Orgelbaufirmen in Frankreich und der Schweiz.
  • Acht Jahre Metzler Orgelbau in Dietikon.
  • Seit 2000 in eigener Werkstatt: Planung, Projektleitung und Ausführung zwei bis vier-manualiger Orgeln in Deutschland, Frankreich, Österreich, Italien, Spanien und der Schweiz.

 

 

Hintergrund

Schon vor einiger Zeit hat die Kirchenpflege feststellen müssen, dass die Orgel in Stallikon nicht mehr spielbar ist, und dass für eine grundlegende Renovation zu wenig tragfähige Substanz vorhanden ist. Darum hat die Kirchenpflege sich mit dem Thema Orgelneubau beschäftigt. Nach ersten grundsätzlichen Abklärungen mit Fachleuten wurde als Übergangslösung eine kleine Truhenorgel angeschafft.

Vorarbeit der Kommission

Noch 2014 hat eine Orgelkommission bestehend aus Kirchenpflegern, Pfarrern und dem externen Fachmann Thomas Leutenegger ihre Arbeit aufgenommen. Thomas Leutenegger ist Organist an der Nydeggkirche Bern und hat schon mehrere Orgelprojekte begleitet. Bisher hat die Kommission verschiedene Standorte auf der Empore und im Kirchenschiff geprüft und zusammen mit der Denkmalpflege wichtige Kriterien für einen Orgelneubau festgelegt. Eine neue Orgel soll nicht nur musikalischen Gesichtspunkten, sondern auch der Architektur der 500 Jahre alten Kirche gerecht werden und mit möglichst wenigen Eingriffen in diese auskommen. Angestrebt wird ein Projekt von einer moderaten, nicht überrissenen Grössenordnung, das den räumlichen Verhältnissen in der kleinen und schlichten Kirche Rechnung trägt. 

Konkrete Schritte

Im Frühling 2014 hat die Arbeit der Orgelkommission sehr konkret Gestalt angenommen: Nach einer öffentlichen Ausschreibung haben acht schweizerische Orgelbaufirmen die Kirche besichtigt und ihr Interesse bekundet, Projekte für einen Wettbewerb einzureichen. Die eingegangenen Projekte wurden von der Orgelkommission, die um vier Mitglieder aus der Kirchgemeinde erweitert wurde, gesichtet und anhand der erarbeiteten Auswahlkriterien bewertet. Dazu wurden nach den Sommerferien 2014 auch vergleichbare Orgeln von den entsprechenden Firmen für eine Hörprobe besichtigt.

Präsentation der Projekte

In einem weiteren Schritt wurden die attraktivsten Projekte der Kirchgemeinde an einer ersten öffentlichen Projekt Präsentation am 19. September vorgestellt. Erst danach traf die Orgelkommission in Zusammenarbeit mit der Kirchenpflege ihre endgültige Entscheidung für ein definitives Projekt. Dieses wurde in einer zweiten Projekt-Präsentation an einem Informationsabend mit dem Orgelbauer der Kirchgemeinde aufsührlicher vorgestellt. Der letzte Schritt war dann die Abstimmung betreffend Realisierung des Projekts an der Kirchgemeindeversammlung im Dezember 2014.

Kostendach & Sponsoring

Auch wenn beim Neubau der Orgel Stallikon ein moderates und alltagstaugliches Projekt angestrebt wird, so hat eine neue Orgel, die grösstenteils in Handarbeit gefertigt wird, dennoch ihren Preis, der auch mit der Lebenserwartung eines solchen Instruments in Zusammenhang gebracht werden muss: Eine Orgel soll mindestens 100 Jahre halten und hat 10 Jahre Garantie. Die Kirchenpflege hat ein Kostendach von max. 450`000 Franken vorgesehen. Darin sind alle baulichen Massnahmen wie z.B. der Abbau der bestehenden Orgel und Anpassungsarbeiten an der Empore inbegriffen. Dennoch wird angestrebt, dieses Kostendach möglichst nicht auszuschöpfen und es zudem durch verschiedene Sponsoringaktionen - u.a. auch ein Orgelkonzert mit Ursula Hauser in der Kirche Wettswil - zu reduzieren. Firmen und Privatpersonen können kleinere oder grössere Orgelpfeifen mit ihrer Spende finanzieren. Die Orgelkommission ist dabei, das Sponsoring im Detail zu planen. Es gibt auch bereits einen Orgelfonds auf dem Kollekten eingehen. Zudem haben erste Sponsoren ihr Interesse bekundet. Wir freuen uns, wenn Sie das Projekt für die alte und gut erhaltene Kirche in Stallikon wohlwollend und mit konstruktiver Kritik begleiten.

Für die Orgelkommission Pfr. Otto Kuttler